Meldung vom: 29. Juni 2024, IQ Innovationspreis Mitteldeutschland 2024 im Cluster Chemie / Kunststoffe in Silber für die NGP Polymers GmbH
Zielgenau wirksam – Neue Polymere erschließen ungenutzte Wirkstoffe für Therapien der Zukunft
Um ein Medikament im Körper sicher an den Ort zu bringen, wo es wirken soll, braucht man Hilfsstoffe. Sie fungieren als Schutzkapseln für den Wirkstoff und setzen diesen erst am Bestimmungsort frei. Ein prominentes Beispiel sind die mRNA-Impfstoffe gegen COVID-19, die ohne solche Hilfsstoffe nicht funktionieren. Dafür werden häufig auch Polymere genutzt, von denen bisher jedoch nur etwa zehn Varianten zugelassen sind. Das schließt viele potenzielle Wirkstoffe aus, da sich die bisher zugelassenen Polymere nicht für jeden Wirkstoff eignen. Zudem kann der häufige Einsatz identischer Polymere dazu führen, dass der Organismus Antikörper entwickelt, die diese erkennen und die Wirksamkeit senken. Das Team der NGP Polymers aus Jena will sich mit diesen Einschränkungen nicht abfinden und forscht an neuen Polymeren, die sich in bisherigen Studien ideal als Hilfsstoff eignen. Sie entwickeln neue, flexible und qualifizierte Prozesse für die Herstellung im Großmaßstab, um so die Zulassung dieser Hilfsstoffe voranzutreiben. Damit werden viele Wirkstoffe nutzbar, die bisher an der Hürde des Transports durch den Körper gescheitert sind. Besonders in der Krebsimmuntherapie, bei Impfstoffen und der Behandlung von Gendefekten, wo RNA-basierte Wirkstoffe eine zentrale Rolle spielen, ist das Potenzial dieser Technologie enorm. Die Innovation ist unverzichtbar für die Therapien der Zukunft und soll nach bereits laufenden Studien in den kommenden Jahren einen Millionenmarkt erschließen.
Veröffentlichung von IQ Innovationspreis Mitteldeutschland ist hier zu lesen.
Meldung vom: 17.Mai 2023, CHEManager: Polymerhilfsstoffe für die Pharmaindustrie
„Wir wollen dazu beitragen, dass Deutschland wieder etwas vonseinem früheren Status als Apotheke der Welt zurückerlangt.“
NGP Polymers entwickelt neuartige Pharmapolymere für verbesserte Arzneistoffformulierungen
Wirkstoffe können ihre Aufgabe besonders gut erfüllen, wenn sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort im Körper ankommen. Um dies zu gewährleisten, werden die Wirkstoffe mit Hilfsstoffen zu hocheffizienten Medikamenten formuliert. Allerdings ist die Auswahl verfügbarer polymerer Hilfsstoffe begrenzt. Um dieses Spektrum zu erweitern, entwickelt, produziert und vermarktet Next Generation Pharma Polymers (kurz: NGP Polymers) neuartige Polymerhilfsstoffe für verschiedene Anwendungen in der Pharmaindustrie. Ulrich S. Schubert, Mitbegründer des Jenaer Start-ups, erläutert die Hintergründe und Ziele des Unternehmens.
Das ganze Interview ist hier zu lesen.
Millionen-Förderung für Forschungsverbund zur RNA-Medizin
Jena/München (30.01.23) Das Bundeswirtschaftsministerium fördert seit Januar 2023 ein Verbundprojekt zur Erforschung effizienter und sicherer Speziallipide für mRNA-Medikamente mit einem zweistelligen Millionenbetrag für drei Jahre. Partner in dem Forschungsverbund sind die Universitäten Jena, Würzburg und Dortmund, das Start-up-Unternehmen NGP Polymers in Jena sowie die Firmen Bayer, Evonik und ISAR Bioscience.
Seit der Corona-Pandemie ist der Nutzen von Ribonukleinsäuren (RNA) bzw. Boten-RNA (mRNA) für die Herstellung hochwirksamer Impfstoffe unbestritten. Jetzt wollen die Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft erforschen, ob auf dieser Basis auch weitere neue Medikamente entwickelt sowie die wenigen allergischen Reaktionen bei Impfungen weiter reduziert werden können.
Neuartige Speziallipide für RNA-Medikamente entwickeln
Um die neuen Medikamente zielsicher an den Erkrankungsherd zu bringen, sind im Vergleich zu den RNA-basierten Impfstoffen neue Zusammensetzungen der Arzneien nötig. Dazu soll die RNA in innovative Solid-Lipid-Nanopartikel mit polymeren Hilfsstoffen verpackt werden. Die Nanopartikel sollen die RNA-Medikamente stabil umhüllen und in bestimmte, bisher schwer erreichbare Organe bringen und sie dort nach zellulärer Aufnahme freisetzen. Das Ziel ist eine gewebespezifische Wirkung. Und schließlich sollen die Speziallipide idealerweise so beschaffen sein, dass sie nach Abgabe der RNA vom Körper vollständig abgebaut oder ausgeschieden werden können.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz wird über seinen Projektträger VDI/VDE das von ISAR Bioscience koordinierte Forschungskonsortium mit insgesamt fast 13 Millionen für drei Jahre fördern. Davon erhalten die Friedrich-Schiller-Universität Jena fast 1,6 Mio. Euro und ihre Ausgründung Next Generation Pharma Polymers GmbH (NGP Polymers GmbH) 2 Millionen Euro. Das Start-up-Unternehmen hat im November 2022 mit den ersten drei Mitarbeitern – alle Absolventen der Jenaer Universität – ein Büro in der Ausgründungsetage des Zentrums für Energie und Umweltchemie (CEEC Jena) der Uni Jena bezogen. Nach der Fertigstellung des Neubaus des Inkubators lab2fab des Technologie- und Innovationsparks (TIP) Jena will es 2024 dort einziehen.
Die Projektzusage ist Teil einer Initiative zur Förderung RNA-basierter Technologien. Sie sollen in Deutschland weiter vorangebracht und entsprechende Produktionsstätten aufgebaut werden, damit für künftig benötigte Impfstoffe, aber auch für neue RNA-Medikamente die notwendigen Reagenzien schnell im eigenen Land hergestellt werden können.
https://www.uni-jena.de/230130-base
https://idw-online.de/de/news808416
NGP Pharma Polymers
Geschäftsführer:in Dr. Stephanie Schubert & Dr. Georg Hochwimmer
Botzstrasse 5
07743 Jena
stephanie.schubert@ngp-polymers.de georg.hochwimmer@ngp-polymers.de